Gelaber

Wieder zurück aus der handy- und laptopfreien Zeit

Montag, August 17, 2015

Hallo ihr lieben Buchstabendreher,

ich bin nach meiner einwöchigen Internetabstinenz wieder in der digitalen Welt angekommen und wie versprochen folgt nun ein kurzer Bericht.
In diesem Post habe ich euch vor einer Woche diese Zeit angekündigt und meine Gründe dafür genannt, was ich nun nach dieser Woche dazu sagen kann? Ich weiß es nicht.
Irgendwie war die Woche genau so, wie ich sie erwartet hatte, irgendwie aber auch ganz anders.
Zu Anfang war es ein komisches Gefühl, Zuhause weder Handy noch Laptop zu haben. Ich bin in mein Zimmer gekommen immer mit dem normalen Gedanken, kurz mal auf das Handy zu schauen, aber da lag kein Handy. Ich wollte mal eben jemanden fragen, ob er gerade Zeit hat, aber ich konnte ja keine Nachricht schnell über WhatsApp schreiben, sondern musste anrufen (ich hab mir die Nummern einiger Freunde zuvor aufgeschrieben) - und dabei ist die Wahrscheinlichkeit natürlich recht hoch, dass man sich verpasst.
Aber ich habe mich auch erstaunlich schnell daran gewöhnt und beides kaum mehr vermisst. Ich hatte tatsächlich plötzlich mehr Zeit - habe vor allem am ersten Tag mehr Zeit zum Lesen genutzt und endlich angefangen, den Theatertext für die Theater-AG in der Schule zu lernen. Gleichzeitig allerdings hatte ich am ersten Tag dennoch weniger Langweile als ich erwartet hatte und ich habe mich wie auch an vielen anderen Tagen, die ich mit Handy und Laptop verbringe, gefragt, was ich überhaupt den ganzen Tag lang gemacht habe.

Während ich draußen war, habe ich, dadurch, dass ich ja kein Handy hatte, mehr beobachtet. In der U-Bahn die Menschen beobachtet und mir ist in der Fahrschule in der Pause der Theoriestunde aufgefallen, dass jeder, nur mit Ausnahme von mir, auf sein Handy geschaut hat. Keiner hat mit dem anderen geredet, alle hatten nur ihr Handy.
Ich weiß nicht genau, was ich darüber denken soll. Irgendwie finde ich es verständlich, denn ich bin ja selbst nicht gerade jemand, der einfach von sich aus andere Leute anspricht, aber ich finde es auch traurig, dass so gar keine Kommunikation untereinander mehr entsteht.

Auch den Rest der Woche habe ich größtenteils ganz normal verbracht. Ich habe mich ein paar Mal mit Freunden getroffen oder anderes unternommen, dabei habe ich dann weder Handy und Laptop vermisst, denn ich bin sowieso jemand, der sein Handy, wenn er mit anderen unterwegs ist, lieber in der Tasche lässt.
Der einzige Tag, der dann doch noch einmal merklich anders war, war gestern.
Denn zumindest bei mir war es gestern grau und verregnet, ich war den Tag über alleine Zuhause und da kam sie dann: Die Langweile.
Unruhig bin ich durchs Haus getigert, hatte keine Lust auf ein Buch, keine Motivation zu irgendwas und habe tatsächlich irgendwie das Handy und den Laptop vermisst.
Letztendlich aber bin ich sehr froh über die Langweile. Irgendwann saß ich nur in Gedanken versunken da, habe über mich und über Dinge nachgedacht, über die ich viel zu selten nachdenke, Ideen gesponnen und mir irgendwann endlich mal wieder mein Notizbuch und einen Stift geschnappt - in letzter Zeit schreibe ich so wenig, da habe ich mich wirklich gefreut, dass ich endlich mal wieder Lust dazu hatte.
Es stimmt wohl, Langweile macht irgendwann kreativ und ich hatte nicht nur viele neue Ideen für Geschichten und Poetry Slam Texte, sondern auch für den Blog - mal sehen, was ich umsetzen kann.

Und damit war meine handy- und laptopfreie Zeit auch schon vorbei. Es war weniger langweilig und dafür normaler als ich erwartet hatte und ich sehe sehr positiv auf diese Woche zurück.
Ob diese Woche etwas für mich ändern wird? Ich glaube nicht, denn wirkliche Erkenntnisse hat sie mir nicht gebracht.
Ich kann euch allerdings nur empfehlen, so eine Zeit auch mal für euch auszuprobieren!


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10 Kommentare

  1. Finde es klasse, dass du diese Woche auch komplett durchgehalten hast. Ich wette, viele wären schnell rückfällig geworden :)
    Danke, dass du diese Erfahrung mit uns geteilt hast.

    LG
    Anika

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    1. Gerne :) Für mich war ja auch nur der letzte Tag tatsächlich ein bisschen "schwieriger" ;)

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  2. Huhu liebe Chrissi,

    ich war ja so gespannt, wie deine freie Woche verläuft und jetzt habe ich das Ergebnis. Ich könnte sowas ja einfach nie machen. Allein weil ich durch die Uni schon jeden Tag ins Stud.Ip (also quasi das Facebook unserer Uni) muss und dort Texte herunterladen muss, Mail abrufen etc. Aber ich finde es gehört super viel Mut dazu das ganze einfach mal eine Woche aus zu lassen und ich hoffe, du bist dann nicht mit unzähligen Mails und Whatsapp Nachrichten überhäuft worden, als du alles wieder angemacht hast :D

    Zu deiner Erlebnis in der Fahrschulstunde kann ich dir sagen: Es wird besser. Das klingt zwar super komisch aber es ist echt so. Ich bin ja nun schon 21 und meine Freunde sind alle in dem gleichen Alter bzw. gerade durch Uni und co. reicht da die Spanne von 19 bis 23. Aber ich habe in letzter Zeit gemerkt, dass dieses ständige am Handy sein, was ich zum Beispiel sehr bei meiner 16-jährigen Schwester und ihren Freundinnen sehe, mit der Zeit abnimmt. Zumindest in meinem Kreis sind wir kaum noch am Handy. Klar, wenn wir alleine zu Hause sind und ich jemandem schreibe, dann bekomme ich oft sofort eine Antwort. Aber sind wir unterwegs zum Beispiel in einer Bar, am See etc. dann kommt das Handy gar nicht zum Vorschein oder bleibt ganz zu Hause. Ich weiß nicht ob das daran liegt, dass unsere Generation nicht mit den Dingern groß geworden ist oder ob das mit dem Alter einfach weniger wird, aber geb die Hoffnung einfach nicht auf.

    Oh man, wenn ich mir vorstellen würde, ich würde, wie du, mit vielen Leuten zusammensitzen und alle würden nur auf ihr Smartphone schauen... Ich würde sterben.

    Fühl dich gedrückt!

    Jule♥

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    1. Ich hab die Zeit ja auch ganz bewusst in die Ferien gelegt, damit ich eben nicht so viel verpasse ;)
      Ja, ich hab schon von einigen gehört, dass es besser wird und bin dann auch hoffnungsvoll, dass es bei mir auch so wird :D

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  3. Hallo Chrisi,
    ein schönes Experiment. Ich habe mich erst vor knapp einem Jahr dazu entschlossen, ein Smartphone zu kaufen, weil ich WhatsApp total praktisch finde. Aber ich ertappe mich inzwischen immer wieder dabei, wie ich einfach nur mal so aufs Handy schaue. Noch mit meinem alten Handy konnte ich das Draufschauen an einem Finger abzählen - ja an einem Finger.
    Ich finde es einfach nur furchtbar, dass die Leute mit dem Kopf nach unten durch die Stadt rennen und sogar über Straßen, ohne zu gucken! So interessant kann diese Nachricht jetzt auch nicht gewesen sein, als dass man dafür sein Leben aufs Spiel setzen muss.
    Anstatt sich anzurufen, schreibt man nur noch über Whatsapp. Manchmal kann dieser Weg doch viel schwieriger sein, als das Thema in fünf Minuten am Telefon auszudiskutieren.

    Ohne Handy denke ich, könnte ich schon auskommen bzw. wenn ich unterwegs bin, ohne Smartphone. Denn wenn doch mal etwas Unvorhergesehenes passiert, ist ein Handy ja durchaus sinnvoll und praktisch. Aber da tut es auch eines mit Tasten, mit dem man nur telefonieren und SMS schreiben kann.
    Aber ohne Laptop wäre es für mich schon schwerer. Ich erledige auch viele "Geschäfte", aber seit ich den ganzen Tag am PC im Büro sitze, lasse ich ihn auch mal tagelang aus, weil ich nicht mehr vor dem Bildschirm sitzen kann.

    Liebe Grüße,
    Dani

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    1. Ich hab tatsächlich auch schon überlegt, wieder zu einem einfachen Tastenhandy zurückzukehren, aber dafür finde ich WhatsApp einfach auch viel zu praktisch...
      Naja, dass man sich oft eher schreibt als anruft, finde ich schon ganz verständlich, weil man sich da nicht so leicht verpassen kann...

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  4. Hallo Chrisi,
    also für "Ich weiß es nicht" hast du aber noch ganz schön viel berichten können. ;)
    Ich finde es einfach toll, dass du durchgehalten hast und nun um diese Erfahrung reicher bist. In der Tat klingt es sehr traurig, dass kaum noch persönlich kommuniziert wird, sondern nur mehr per Handy und Internet. Ich persönlich wäre ja dafür, dass man da was ändert. Und anfangen muss man immer bei sich selbst. ;)
    Ich selbst will und werde so eine Woche auch machen, wann genau, das steht noch nicht fest, aber ich werde! Und wenn ich gut damit klarkomme und für mich sogar etwas Positives feststellen kann, dann werde ich das in Zukunft etwa einmal im Monat für 7 Tage "durchziehen" - einfach um dem Einrosten der Kommunikation untereinander entgegenzuwirken. :)

    Alles Liebe ♥ und danke für deinen Bericht!
    Janine

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    1. Huh, stimmt :D
      Genau, das denke ich mir auch, deshalb versuche ich da auch einen Anfang :)
      Einmal im Monat für 7 Tage wäre mir zu viel - generell würde ich sowas nur in den Ferien machen, denn in der Schulzeit verpasst man dann ja doch auch einiges Wichtiges oder kommt in diese nervigen Situationen, allein vor dem Klassenraum zu stehen, weil man nicht mitbekommen hat, dass die Stunde ausfällt... ;)
      Aber ich wünsche dir schon mal viel Erfolg, eine Woche ohne auch mal auszuprobieren! :)

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  5. Gut das es geklappt hat:) ich bin ja grade in den Niederlande und habe aufs inet verzichtet. Auf SMS nicht aber da ist mein Geld bald alle. Es hat soweit geklappt doch hiermit siehst du ja dass ich gescheitert bin. Es fing gestern morgen a n. Da wurde ich plötzlich unruhig und sehnte mich nach whatsapp. Die gesamte Woche zuvor lebte ich einfach in einer ab gekapselten welt und damit gingen mir besser. Wir hatten auch neue freunde und Bücher aber die Freunde sind weg. Seit gestern. Klarer Zusammenhang. Eigtl ist die langweile ohne Handy besser erträglich, denn wenn man jedem erzählt, mir is langweilig, dann wurde schlimmer! Und der PC is eigtl keine echte Beschäftigung. Was macht dein Notizbuch? Hast du die Ideen schon umgesetzt?
    Ich hoffe die nächste Woche kann ich mich doch noch fernhalten.
    Danke für den post.
    R

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  6. Fängt man mit mehr freier Zeit wirklich sinnvolles an?
    Ich merke nur dass man sich ohne whatsapp mehr auf die wirkliche Welt konzentrieren kann.

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Vielen Dank für deinen Kommentar ♥

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