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Buchrezension: Der Geschmack von Sommerregen

Dienstag, Dezember 23, 2014

Cover und Klappentext von Egmont INK
Allgemeines

Titel: Der Geschmack von Sommerregen
Autor: Julie Leuze
Verlag: Egmont INK
Preis: 14,99 €
Seiten: 315 Seiten
Genre: Jugendbuch

Klappentext

Sophie ahnt nicht, dass ein halbes Lächeln alles auf den Kopf stellen wird. Dass ein einziger Blick aus schokoladenbraunen Augen ausreichen wird, um ihre Welt in Funken sprühendes Himmelblau zu tauchen. Dass ein einziger Kuss ihr den Mut verleihen wird, dem Familiengeheimnis auf den Grund zu gehen, das ihr Leben bis jetzt bestimmt hat. Mattis ahnt nicht, dass Sophie ihm entlocken wird, was er vor allen anderen verbirgt. Dass er sich mit ihr so sicher fühlen wird wie noch mit niemandem zuvor. Beide ahnen nicht, dass ihre Liebe sie über sich selbst hinauswachsen lassen wird. Sophie und Mattis. Mattis und Sophie.



Zitat

Die Wahrheit ist, dass ich auf meinem inneren Monitor so viele
leuchtende, glitzernde, schimmernde, flauschige und pastellige Farben
sehe, dass mir das gnügt. Die Wirklichkeit ist sowieso blass dagegen.
Warum also sollte ich mich um glänzendes Haar oder schöne Stoffe kümmern?


Meine Meinung

Lange Zeit stand das Buch weit oben auf meiner Wunschliste und all die positiven Rezensionen schraubten meine Erwartungen immer weiter in die Höhe. Das Cover, das mich zuerst eher weniger angesprochen hat, finde ich nun passend zum Buch, die Geschichte selbst allerdings hat mich eher enttäuscht.
An dem Cover finde ich besoners schön, dass es fast ausschließlich in Grautönen gehalten ist und nur der Titel durch ein Rosarot hervorsticht, was in meinen Augen perfekt zum Buch passt. Zwei sich küssende Gesichter auf dem Cover sind nun eher weniger außergewöhnlich für ein Cover, allerdings finde ich die Abbildung auf diesem Cover dann doch wieder passend zur Geschichte. Der Titel "Der Geschmack von Sommerregen" passt meiner Meinung nach nicht besonders gut zum Buch, ich hätte es besser gefunden, wenn hierbei die Farben noch einmal aufgegriffen worden wären.

Die Story scheint zunächst eine typische Liebesgeschichte zu sein. Sophie, das langeweilige, vielleicht auch noch etwas naive Mauerblümchen verliebt sich in den großartigen, gutaussehenden und beliebten Mattis, der diese Liebe überraschenderweise erwidert. Allerdings hütet Sophie ein Geheimnis, das sie nicht einmal ihrer besten Freundin bislang anvertraut hat, nämlich, dass sie alles (Gefühle, Gedangen, Gegenstände, Personen, ...) mit Farben verbindet, die in ihrem inneren Monitor dann aufleuchten. Da ihre Mutter Sophie einredet, sie sei wegen dieser Farben verrückt und müsse sie unterdrücken, glaubt Sophie dies auch und traut sich nicht, dem auf den Grund zu gehen oder Mattis davon erzählen, was sie natürlich in einen Konflikt bringt.
Die Liebesgeschichte zwischen Sophie und Mattis läuft etwas nach Klischee ab, so verlieben sie sich zum Beispiel auf den ersten Blick ineinander, weshalb ich davon leider enttäuscht war, allerdings finde ich die Themen Synästhesie und Hochsensibilität, die die Autorin aufgreift, sehr spannend und das war für mich eine Abwechslung von den normalen Liebesgeschichten.

Vor allem die Charaktere aber haben mir die Geschichte etwas kaputt gemacht.
Sophie ist - wie bereits erwähnt - das typische Mauerblümchen, das niemals daran denkt, dass sich so ein cooler Typ wie Mattis in sie verliebt. Sie war mir häufig zu oberflächlich und daher auch nicht sympathisch, somit konnte ich mich kaum mit ihr identifizieren. Besonders gestörrt hat mich an Sophie bzw. auch an der gesamten Geschichte, wie Sophie mit ihrer "Fähigkeit", immer Farben vor Augen zu haben, umgeht. Klar, wenn ihr die ganze Zeit eingeredet wird, dass so etwas schlimm ist, fängt man natürlich auch an, dass selbst zu glauben, aber ich hatte das Gefühl, dass Sophie gefühlt mindestens einmal pro Seite erwähnt, was für ein Psycho sie deshalb doch sei und dass sie irgendwann total verrückt würde deshalb und so weiter... Und das hat mich dann irgendwann doch total genervt! Wobei ich nach der "Aufläsung des Geheimnisses" auch verstehen konnte, weshalb ihre Mutter ihr immer eingeredet hat, dass diese "Fähigkeit" so schlimm sei.
Mattis war mir nicht viel sympathischer als Sophie. Er ist der typische männliche Charakter, der erst als total gutaussend, lässig, beliebt und unannahbar beschrieben wird und sich dann als unglaublich tiefsinnig, verständnisvoll und warmherzig entpuppt. Ich fand auch ihn viel zu eindimensional und vorhersehbar.
Wer mir alledings von den Charakteren gefallen hat, war Sophies beste Freundin Lena, sie hatte für mich wirklich eine authentische Persönlichkeit und war mir von Anfang an sympathisch.

Ein großer Pluspunkt dieses Romans ist der Schreibstil Julie Leuzes. Sie konnte mich häufig trotz der mir unsympathischen Charaktere in die Story hineinziehen und mich in Sophies Welt aus Farben abtauchen lassen. Vieles konnte ich mir bildlich vor meinem inneren Auge vorstellen und dadurch wurde das Lesen doch an einigen Stellen zu einem wirklichen Genuss.

Fazit: "Der Geschmack von Sommerregen" hat mich durch eine eher klischeehafte Liebesgeschichte und eindimensionale Charaktere enttäuscht, allerdings greift Julie Leuze in ihrem Roman dennoch spannende Themen auf und kann mit einem herausragenden Schreibstil brillieren.

Drei Bücher würde ich dafür liegen lassen!

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6 Kommentare

  1. Das Buch ist auch schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Aber es scheint ja doch nicht ganz so gut zu sein, wie überall steht. Einzig die Sache mit den Farben ist der Grund, warum ich es jetzt auf meiner WuLi gelassen hab, weil ich versuche grad, meine WuLi auszumisten. Wobei ich gestehen muss, ich mag klischeehafte Liebesgeschichten irgendwie :D

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    1. Ja, ich mag klischeehafte Liebesgeschichten auch manchmal :D So unfassbar schlecht ist das Buch ja auch nicht ^^

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  2. Ich will's trotzdem mal probieren glaube ich...Keine Ahnung...Bei so viel Klischee schien es dann ja doch noch gut gewesen zu sein. Du, ich glaube du solltest noch mal rüberlesen. da sind win paar Fehler drin.

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    1. So schlecht war es ja auch nicht, ich hab bloß auch schon deutlich bessere Bücher gelesen ;) Gut, mach ich, danke :)

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  3. Hey :-)
    Schöne Rezension, die sich ziemlich mit meiner eigenen Meinung deckt :D Mich haben auch am meisten die Charaktere genervt, das Thema aber interessiert^^
    Schöner Blog übrigens, da bleibt man doch gerne da ;-)

    Liebe Grüße, Kathi

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