Gedankenfetzen

[Gedankenfetzen] Sind meine Bewertungen zu gut?

Freitag, März 13, 2015

Hallo meine lieben Phantasiereiser,

in letzter Zeit habe ich in meinen Rezensionen die Bücher oft sehr gut bewertet und sogar direkt hintereinander die Rezension zu zwei Highlights, die beide die Sonderauszeichnung erhalten haben, gepostet. Auf Facebook stieß ich auf einige Diskussionen, bei denen drei Frage im Raum stand, wie glaubwürdig die Rezensionen sind, wenn man fast alle Bücher gut bis sehr gut bewertet und dabei bin auch ich nachdenklich geworden und habe durch meine Rezensionsseite gescrollt. Das Ergebnis - der Großteil der Bücher wurde von mir mit vier oder fünf Punkten bewertet. Da stellte sich mir die Frage: Sind meine Bewertungen zu gut?




Ich habe die Rezensionen durchgelesen und darüber nachgedacht, weshalb ich diesem Buch eigentlich vier Punkte gegeben habe. Hätten drei nicht gereicht? Hat mir das Buch denn wirklich so gut gefallen? Bin ich überhaupt kritisch genug?
Das waren die Fragen, die sich in meinen Geist gedrängt haben.
Ich begann, selbst daran zu zweifeln, wie glaubwürdig meine Rezensionen denn sind. Hätte ich hier und da nicht doch einen Punkt abziehen müssen? Und gegen andere Bücher mit derselben Bewertung hat das Buch die Bewertung doch nicht verdient, dachte ich.
Hatte ich nicht vielleicht beim Schreiben der Rezension nur einen guten Tag gehabt? Bin ich zu gnädig mit dem Buch umgegangen?
Kurz kam ich zu dem Schluss, ich sollte kritischer werden. Meine Rezensionen genauer überdenken, mehr in die Tiefe gehen und danach schauen, was vielleicht noch nicht ganz rund war.
Es konnte doch nicht sein, dass ich gleich hintereinander so viele Highlights las. Die Bücher konnten doch nicht alle so phänomenal gut sein!

Doch wieso lese ich denn überhaupt?

Lese ich, weil so viele Bücher nicht besonders gut sind? Lese ich, um zu sehen, wo man noch etwas hätte verbessern können? Lese ich nur, um die Bücher am Ende kritisch zu betrachten, womöglich mit meiner Meinung auseinanderzureißen?

Nein, ich lese, weil ich Bücher liebe.
Würde ich reihenweise schlechte Bücher lesen, immer etwas zu meckern und zu kritisieren haben, dann würde mir das Lesen keinen Spaß mehr machen. Es bereitet mir so viel Freude, weil die Welt so viele wundervolle Bücher zu bieten hat, in die ich gerne eintauche und die ich verschlinge.

Ja, ich habe mir bei jeder einzelnen Bewertung etwas gedacht. Vielleicht stimme ich heute der ein oder anderen nicht mehr so zu, denn meine Lesegeschmack verändert sich natürlich immer mal wieder, aber zu dem Zeitpunkt, zu dem ich das Buch gelesen und rezensiert habe, hat mir das Buch genau so gefallen und das hatte einen Grund.

Meine Frage kann ich also mit einem klaren Nein beantworten.

Meine Bewertungen sind nicht zu gut, sie sind genau das, was ich mir bei einem Buch denke. Und vielleicht lese ich manchmal ein Highlight nach dem anderen, aber das ist gut so. Denn was hätte ich sonst vom Lesen?

Was denkt ihr dazu?

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29 Kommentare

  1. Mir geht es genauso. Nur denke ich das ich persönlich damals noch etwas anderes bewertet. Irgendwie war ich einerseits strenger und andererseits weichherziger. Schwer zu erklären, aber ich versteh dich total.
    Alles liebe,
    Ellen

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    1. Ich denke auch, dass ich früher anders bewertet habe, aber trotzdem habe ich auch da nach Gefühl bewertet und ich denke nicht, dass das zu streng oder zu weichherzig (? :D) war ;)

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  2. Huhu Chrisi,

    *leise apllaudier* Ich hab gerade wirklich angefangen, zu klatschen xD Weil ich dir einfach mal total Recht geben kann.
    Ich habe auf goodreads schon eine Diskussion gesehen, in der ein Mädchen fertig gemacht wurde, dass man ihren Rezensionen wohl kaum glauben könnte, wenn sie reihenweise nur 4 oder 5 Sterne geben würde. Ich selbst frage mich seitdem ebenfalls öfters, ob ich nicht so gut bewerte, gerade weil es auch Blogger gibt, die im Schnitt gerade mal 3 mal im Jahr volle Punktzahl vergeben und das auch nur bei wiklichen Ausnahmebüchern, während ich manchmal auf 3 Büchern im MONAT komme, denen ich 5 Sterne gebe.
    Klar fragt man sich da, ist man zu kritisch, hat man vielleicht was übersehen, warum gab man Büchern, die man jetzt vielleicht doof findet, damals noch 3 Sterne. Ich kann damnach total verstehen, dass du dir sa Sorgen machst, ich tue das nämlich auch.
    Aber wie Recht du hast: Ich lese, weil es mir Spaß macht. Ich lese, damit ich in eine andere Welt eintauchen kann, damit ich mich in dem Buch wohlfühle, damit ich lache und weine und über Sachen nachdenke, die ich sonst nie entdeckt hätte. Ich lese weil ich gute Bücher finden möchte, ich lese, weil ich damals, als ich noch 7 Jahre alt war, Tintenherz aufgeschlagen habe und dieses Buch verdammt nochmal großartig fand. Hätte ich jemals angefangen, zu lesen, wenn ich Tintenherz damals kritisiert hätte? Wäre ich überhaupt Blogger geworden, wenn ich Bücher immer nur kritisiert hätte? Nein.
    Mir ist klar, dass man nicht jedes Buch klasse finden kann, natürlich muss man auch mal kritisch sein, aber warum zum Teufel sollte man sich schämen, 20 Bücher hintereinander mit 4 oder 5 Sternen zu bewerten?
    Ich schäme mich dafür nicht mehr, im Gegenteil: Ist es nicht genauso, wie es sein sollte? Das Bücher uns begeistern sollen, und uns immer wieder zeigen sollen warum wir eigentlich lesen?
    Ich würde nicht hier sitzten und dieses Kommentar tippen, wenn ich immer nur kritiseren würde.

    Außerdem finde ich es affig, nur selten 5 Sterne zu vergeben. Ich kann es schon nachvollziehen, dass man sich die 5 Sterne für ganz besondere Schätze aufbewahren möchte, aber wenn ich Shatter me mit seiner ganzen puren Inperfektion mit 5 Sternen bewerten möchte weil es mich verdammt noch mal trotzdem umgehauen hat, dann mache ich das auch. Ich kann verstehen, dass das objektiv wirken kann, aber sind das nicht alle unsere Rezensionen? Wir sind Blogger und vergeben denke ich alle ehrliche und gute Bewertungen, die genau in dem Moment, in den wir sie geben, für uns richtig sind.

    Das macht doch das Lesen aus. Gute Bücher finden und davon am Besten so viele, wie es nur geht. Natürlich wirkt es komisch, nur 4 oder 5 Sterne zu vergeben, aber das kann mir doch egal sein, solange ich nur das dafür habe, was ich doch eigentlich haben möchte: Gute Bücher.

    Deswegen Chrisi: Danke für diesen tollen Beitrag! Ich stimme dir zu, wir sind Blogger, und wir lieben das lesen und wir lieben es, zu rezensieren. Aber rezensieren bedeutet nicht, nur zu kritisieren. Es bedeutet auch, begeistert zu sein und seine Liebe zu einem Buch zu zeigen. Ansonsten würde etwas wohl wirklich schrecklich falsch laufen.

    Liebe Grüße
    Kücki ♥

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    1. Oh mein Gott, Kücki, danke für deinen lieben langen Kommentar <3
      Du bringst ganz genau das auf den Punkt, was ich mit meinem Post sagen wollte! Wenn ich jetzt noch groß etwas erwidern würde, würde ich vermutlich nur meinen Post rezitieren, deshalb lasse ich das hier mal so stehen ;)

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  3. Ich glaube, die Frage hat sich wirklich jeder schon mal gestellt :D
    Und ich muss sagen: Ich bin kritischer geworden, besonders was meine Bewertungen angeht. Ich achte beim Lesen gar nicht auf so viele Dinge, wie viele andere, sondern bewerte eher nach meinem Bauchgefühl. Aber vor ein paar Jahren noch hat einfach jedes gute Buch 4 und jedes sehr gute Buch 5 Punkte bekommen. Heute bekommt ein Buch nur noch die volle Punktzahl, wenn es mich wirklich aus den Socken gehauen hat. Ich sitze dann oft da und vergleiche es mit anderen Bewertungen von Büchern und wie ich es im Vergleich mit ihnen gefunden habe.
    Aber irgendwie war das alles gar nicht so erzwungen, sondern kam einfach, umso mehr ich gelesen habe. Und es gibt immer noch Leute, die viel kritischer sind. Aber es gibt auch Blogger, die ein Buch sehr kritisieren, dann aber trotzdem noch 4 Punkte vergeben. Das soll jeder für sich selbst entscheiden, für mich ist das Bauchgefühl am wichtigsten, wenn es um ein Buch geht :D

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    1. Bei mir ist ja 5 Punkte so gesehen noch nicht ganz die höchste Bewertung, da es noch die Sonderauszeichnung gibt und diese vergebe ich dann, wenn mich ein Buch total umgehauen hat ;) Deshalb vergebe ich vielleicht auch etwas schneller mal 5 Punkte...
      Vergleichen mache ich auch häufig, allerdings habe ich mir mittlerweile auch angewöhnt, die Punktebewertung wirklich rein nach Bauchgefühl zu machen. Also die Punktzahl, die mir sofort in den Sinn kommt, nachdem ich das Buch zugeschlagen habe, alles, was ich sonst noch zu sagen habe, steht dann ja in der Rezension selbst drin ;)

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  4. Oh, gegen so ein Monsterkommentar von Kücki komm ich ja mal gar nicht an. Aber hmm. Ich habe auch eine Meinung dazu und freue mich die zu äussern. Ich bin übrigens auch schon voll lange am Vorbereiten eines solchen Posts und hab gerade das Gefühl, dass ich das vermasselt habe. :D Naja, ich mag deinen Post richtig gerne, weil du so sehr auf das Persönliche eingehst. Dir die Fragen stellst und dann nicht einfach sofort mit ja beantwortest, sondern vielleicht eine Antwort gibst, und dann darüber nachdenkst, einen anderen Grund aufzählst und dann bist du bei Nein angelangt. Solche Gedankenzüge mitverfolgen zu können finde ich äusserst spannend und deswegen mag ich deine neue Kategorie auch so sehr. Die Standpunkte, die ich vertrete, möchte ich auch noch kurz erläutern. Weil ich den Post nämlich jetzt vielleicht gar nicht veröffentliche, haha.

    Also, ich antworte bei unmöglichen Fragen wie 'Würdest du lieber einen Menschen umbringen um ein ganzes Schiff vor dem Untergang zu retten, oder all die Menschen untergehen lassen?' auch immer mit 'Ich weiss nicht, keines von beidem...' oder so. Bücher, die ich mochte, bewerte ich als Highlights und halte mich nicht an die 5 Sterne. Ich halte mich überhaupt an keine Regeln und komme mir deshalb manchmal so unkritisch vor, auch wenn die Haltung vielleicht gerade wieder kritisch ist. Naja, ich schweife ab. Jedenfalls könnte ich ja alle wirklichen Highlights mit fünf Sternen bewerten. Bücher, die sehr gut sind, aber eben keine Highlights, weil der Funke nicht rübersprang, kommen mit viereinhalb Sternen immer noch gut weg, oder? Schliesslich war es ja eben nicht bis zum letzten bisschen ausgefüllt. Und dann gibt es noch die Mitte. Und die steht für ein mittelmässiges Buch. Das heisst, wenn ich ein Buch mit 2,5 Sternen bewerte, schrecken alle zurück und denken: "Oh Gott, das war bestimmt scheisse.". War es ja eben nicht. Halt mittelmässig, aber nicht scheisse. Auch nicht schlecht. Genausoweit von schlecht entfernt wie von gut, eben. Weil da vielleicht ganz viel Persönliches, eine Abneigung dem Genre gegenüber oder so, mitdrinsteckt. Und letztendlich sind dann 2,5 Sterne gar nicht mehr wirklich schlimm? Logisch sag ich von so einem Buch nicht, dass es mir gefallen hat. Aber eben auch nicht, dass es mir nicht gefallen hat, obwohl das wohl alle sofort annehmen. Und das stört mich ein bisschen, wenn du verstehst, was ich meine.... :D

    Andererseits wissen wir ja beide durch das Schreiben was für ein ellenlanger Prozess das ist, wie viel Mühe, Liebe und Kraft dadrin steckt. Und das ist ja erst der erste Schritt. Dann muss ein Verlag gesucht werden, alles lektoriert und x-mal besprochen werden, es muss ein Platz im Programm finden und durch x Hände gehen. Und alle stecken viel Herzblut ein. Vielleicht haben sie nicht die gleiche Herzblutsgruppe wie ich und ich mag das Buch dann nicht, in das sie so viel Liebe gesteckt haben, aber rein das muss man doch unglaublich respektieren...

    Jaaa, ich hab mal versucht, meine Gedanken ein bisschen niederzuschreiben. Deine Einsicht mit dem 'Warum lese ich überhaupt?' finde ich richtig toll und mir gefällt es, wie du an das Thema ran bist.

    Ich wünsche dir von vollem Herzen ein erholsames Wochenende, dass du hoffentlich in vollen Zügen geniesst.

    Allerliebst,
    Mara <3

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    1. Vielen Dank für deinen langen und lieben Kommentar, Mara <3 Und er kommt doch an Kückis ran ;D
      Ich bin so erleichtert, weil ich nicht die einzige bin, die sich diesen Gedanken gestellt hat!
      Genau das Gefühl habe ich auch immer, wenn ich mich an keine Regeln bei der Rezension halte und mir dann unkritisch vorkome. Allerdings ist es ja meine eigene Rezension, da darf ich jawohl meine Regeln einhalten und brechen, wie ich das möchte, oder nicht? ;)
      Ehrlich gesagt schrecke ich bei 2,5 nicht direkt zurück, sondern behalte das Buch tatsächlich meist noch irgendwo im Hinterkopf, damit ich es vielleicht mal aus der Bücherei mitnehmen kann. ALLERDINGS, seien wir mal ganz ehrlich: Es gibt unfassbar viele Bücher auf dieser Welt und darunter sind auch unfassbar viele wunderschöne, gewaltige, lesenswerte, absolut tolle Bücher, da habe ich doch gar nicht die Zeit, ein Buch zu lesen, von dem ich schon von anderen höre, dass es "nur" mittelmäßig sei. Verstehst du, was ich meine? Ich möchte einfach meine Lesezeit lieber dafür mutzen, möglichst viele besonders tolle statt nur mittelmäßige Bücher zu lesen.

      Ja, da stimme ich dir absolut zu, dass man als Leser und Rezensent absoluten Respekt vor der Arbeit, die hinter so einem Buch steckt, haben muss! Deshalb versuche ich (auch wenn mir das nicht immer ganz gelingt) ein Buch, dass mir nicht gefallen hat, nicht total schlecht zu reden und zu zerreißen, sondern zu betonen, dass es nur meinen Geschmack nicht getroffen hat. (okay, gut, ich gebe zu, es gibt Ausnahmen. Manchmal kann ich auch einfach nicht anders, als ein Buch doch zu zerreißen :D)

      Vielen Dank nochmal <3

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  5. Hey!
    Ich frage mich auch manchmal, ob die Rezension nicht vielleicht zu kritisch war. Ich habe noch nie einem Buch 10/10 Punkten vergeben, selbst nicht den Büchern, die ich als meine Lieblingsbücher bezeichne. Manchmal frage ich mich im Nachhinein, ob ein Punkt mehr geschadet hätte. Oder ein Punkt weniger
    oft vergebe ich auch 7/10 Punkten. Sehr oft. Vielleicht zu oft. Verdienen nicht manche Bücher mehr Punkte, und andere weniger?
    Es gibt auch Bücher, da finde ich endlose Kritikpunkte- aber finde das Buch doch toll. Andersrum gibt es auch Bücher, da finde ich kaum schlechtes-aber ich mag sie trotzdem nicht.
    Machmal überlege ich mir, die Punkte abzuschaffen und einfach im Fazit zu schreiben, wie es mir gefallen hat. Egal, wie Positiv oder negativ der Rest meiner Meinung ausgefallen ist. Die Sterne und Punkte sind zwar praktisch, wenn man mal wenig Zeit hat, aber eigentlich unpraktisch, finde ich.
    Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob das, was ich sagen wollte, gerade richtig rüber kommt- aber egal.
    Ganz liebe Grüße:)
    Sally

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    1. Aber irgendwie ist das doch auch etwas Tolles. Sich die 10/10 Punkte für DAS Buch schlechthin aufzubewahren, damit es dann wirklich etwas Besonderes bleibt und nicht bald von anderen tollen Büchern überrollt wird.
      Ich kenne das auch, ein Buch mit vielen Kritikpunkten zu haben, aber es trotzdem toll zu finden oder andersherum, da versuche ich dann eben auch einfach, auf mein Bauchgefühl zu achten. Dann nenne ich eben alle meine Kritikpunkte in der Rezension, betone aber auch, was mir gefallen hat und vergebe die Punkte dann genauso wie ich sie zuerst auch vergeben wollte.
      Ich habe auch schon mal überlegt, ob ich die Punktebewertung abschaffen soll, aber ich finde, da kann man immer noch mal schön ganz kurz die Meinung verdeutlichen. Bei mir ist die Punktebewertung wirklich rein eine Bauchgefühlvergabe, also im Prinzip so, wie ich das Buch finde ohne mich total großartig damit auseinandergesetzt zu haben. Und ich denke, es kann ja jeder auch die ganze Rezension lesen ;)

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  6. Hallo liebe Chrisi,

    ein wunderbarer Post!!! <3
    Ich kann Deine Worte nur unterschreiben und sagen, dass es mir ganz genauso geht!
    Ich habe bisher den meisten Büchern, die ich gelesen habe 4 oder 5 Sterne gegeben und mir dieselbe Frage wie Du gestellt und bin auf das gleiche Ergebnis gekommen. :D
    Ich lese Bücher, die mich total interessieren und meistens gefallen sie mir dann auch total gut! :)

    Ich kann Dich total verstehen auch mit dem, dass der Lesegeschmack sich geändert hat, aber man damals das Buch total geliebt hat.

    Ganz liebe Grüße und Dir ein schönes Wochenende,
    Hannah
    <3

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    1. Vielen Dank :) <3
      Schön, dass so gut rübergekommen ist, was ich mit dem Post sagen wollte :)

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  7. Ich hab schon Monate, bevor ich meinen Blog gestartet habe, viele Blogs gelesen. Und ich hab da genau das bemerkt, was du beschrieben hast: Die meisten Blogger bewerten Bücher mit vier oder fünf Sternen und das empfinde ich als gute Bücher, die Spaß machen zu lesen, so wie du es auch oben beschrieben hast. Bücher mit einem bis drei Sternen hab ich gleich mal als "schlecht" empfunden. Und rein mathematisch gedacht sind Drei-Sterne-Bücher mittlerer Durchschnitt. Macht Spaß zu lesen, hat aber vielleicht den ein oder anderen Makel.

    Von dieser Seite betrachtet sollte die normale Bewertung zwischen zwei und vier Sternen schwanken, was der Gaußschen Normalverteilung entspricht. Ja, ich denke oft so mathematisch. Und genau deswegen hab ich mich gegen die Sterne-Bewertung entschieden. Weil das allgemeine Gefühl meinem mathematischen Verständnis widerspricht. Und weil Rezensionen nun mal objektiv sind und nicht an die Gaußsche Normalverteilung angepasst werden sollten. Sieht man ja manchmal schon in der Schule, was durch dieses Anpassen passiert: nämlich wenn Schulaufgaben angeblich zu leicht waren, weil der Gesamtdurchschnitt zu gut war – dass der Lehrer die Schüler nur optimal auf den Test vorbereitet hat, daran denkt natürlich niemand.

    Das war jetzt relativ abstrakt, aber das war das, was mir durch den Kopf gegangen ist, als ich mir das Konzept für meine Rezensionen ausgedacht und mich gegen eine Sterne- oder Punktebewertung entschieden hatte. Ich werde eine solche in naher Zukunft auch nicht einführen, weil ich denke, dass jeder eine unterschiedlich Vorstellung davon hat, was z.B. drei Sterne bedeuten. Mittlerer Durchschnitt oder schon schlecht, weil es eben keine vier Punkte sind?

    Liebe Grüße
    Lioba <3

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    1. Ich bin auch jemand, der oft mathematisch denkt und kann daher auch nachvollziehen, was du meinst. Allerdings möchte ich hier etwas erwidern, was ich auch Mara oben schon geantwortet habe.
      Ja, 3 Sterne oder auch 2,5 Sterne sind überhaupt nicht schlecht, aber sie sind eben durschnittlich. Und seien wir doch mal ganz ehrlich: Es gibt tausende von Büchern auf dieser Welt und viele davon strotzen nur so voller Wortgewalt und Schönheit. So viele von diesen Büchern sind wirklich etwas Besonderes und nicht nur Durchschnitt. Weshalb sollte ich mir denn dann die sowieso schon beschränkte Zeit nehmen, ein Buch zu lesen, das schon von anderen nur als "Durchschnitt" bewertet wird. Es klingt irgendwie hart und tut mir auch Leid, es so sagen zu müssen, aber meine Lesezeit möchte ich doch für die wirklich wundervollen Bücher nutzen. Für die Bücher, die ich nicht nur kurz lese und schnell wieder vergesse, sondern für die, die mich wirklich berühren und nachdenklich stimmen können.

      Ich habe auch schon überleget, die Bewertung am Schluss einfach wegzulassen, aber ich finde, das ist einfach noch mal so ein Punkt, um meine Gedanken ein wenig zu ordnen, zu sammeln und einfach zu zeigen, wie ich ein Buch rein nach meinem Bauchgefühl bewerten würde.
      Ohja und mit dem Vergleich in der Schule hast du vollkommen Recht!

      Ja, ich denke auch, dass jeder seine eigene Vorstellung von der Punktevergabe hat, allerdings ist zur genaueren Erläuterung ja dann auch noch immernoch die ganze Rezension da ;)

      Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar <3

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  8. Ich mache mir auch oft Gedanken, ob ich Bücher richtig bewerte oder nicht. Sicher bin ich eigentlich nur bei den Büchern, denen ich 5 Sterne gegeben habe. Diese Bücher haben mich begeistert und gut unterhalten, egal wie gut oder schlecht sie geschrieben sind. Sorgen machen mir vor allem meine 1-Stern und 2-Stern Bücher. Vielleicht war es einfach nicht das richtige Buch in dem Moment. Vielleicht hätte ich anders bewertet, wenn ich vorher kein geniales Buch gelesen hätte. Ich hatte sogar schon die Idee, diese Bücher als Test ein zweites Mal zu lesen. Mittlerweile bewerte ich manche ganz schlechten Bücher gar nicht mehr, wenn ich der Meinung bin, dass nur ich sie schlecht finde und sie anderen Leser gefallen könnten. Ich will eher auf Bücher aufmerksam machen, als vom Kauf abhalten. Geschmack ist eben verschieden.
    Lg Lara

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    1. Die Ansicht finde ich auch schön :) Ich bin allerdings wohl ein Mensch, der es auch rauslassen muss, wenn ihm ein Buch einfach nicht gefallen hat :D Ich versuche dann aber in der Rezension auch immer klar zu machen, dass das wirklich nur meine eigene Meinung ist und das Buch vielleicht einfach nicht meinen Geschmack getroffen hat ;)

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  9. Naja, ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass man ein Buch schlecht bewerten und trotzdem mögen kann :D
    Für mich sind die Rezensionen zwar persönliche Meinungen, aber wenn mir irgendwas an dem Buch nicht gepasst hat, dann schlägt sich das durchaus in der Bewertung nieder. Ich habe mir ja schon oft überlegt, die Bewertungsdelphinchen bei mir ganz abzuschaffen, weil ja eigentlich das wichtigste nicht die Bewertung, sondern das was ich darüber schreibe ist, aber ich finde auch, dass es einfach schwierig ist, manche Bücher sind nur beim ersten Mal gut, andere immer wieder, und andere wiederum sind erst beim ReRead wirklich genießbar, manche Bücher findet man kurz nach dem Lesen gut, aber je länger man darüber nachdenkt, desto weniger kann man damit anfangen, während man bei anderen erst beim Nachdenken und Reflektieren erkennt, wie großartig sie sind... da kommt es sogar auf den Zeitpunkt an, an dem man die Rezi schreibt.
    Und ich denke zwar nicht gerade an Gauß'sche Normalverteilung wie Lioba, aber auch ich finde, dass man meistens überdurchnittlich gute Bewertungen verteilt... ich habe schon einige Rezensionen geschrieben, bei denen ich ein Buch runtergemacht habe, das ich gar nicht so schlecht fand, aber bei dem ich vom Gefühl her eigentlich keine drei Punkte geben wollte, obwohl ich es wie gesagt gar nicht so schlecht fand und irgendwann hat sich das Bewertungssystem selbst in den Schwanz gebissen, weil es sich widersprochen hat... ich grüble aber immer noch, ob ich die Delphine abschaffen soll. Schließlich sind sie einfach so dekorativ... :D

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    1. Ich glaube, man kann auch einfach schlechte Bücher mögen. Manchmal unterhalten sie ja auch einfach nur gut, obwohl es irgendwie auch der letzte Schrott für einen ist :D (*hust* Selection *hust* :D)
      Ich glaube, ich schreibe das jetzt auch schon zum vierten Mal als Antwort, aber ich habe tatsächlich auch schon darüber nachgedacht, die Bewertung am Ende abzuschaffen, aber ich finde, damit kann ich meine Gedanken einfach noch mal leicht zusammenfassen, bündeln und ordnen und wer genauer wissen will, was ich damit meine, kann ja meine ganze Rezension lesen ;)
      Weil manche Bücher ja tatsächlich erst beim zweiten, dritten, vierten, ... Lesen besser werden und auf einmal richtige Highlights sein können, mache ich auch hin und wieder mal einen Post zu meinen Reread-Eindrücken, wo ich ein wenig vergleiche, wie sich meine Ansicht zum Buch nach dem Reread verändert hat zum ersten Lesen :)

      Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass mein Bewertungssystem und meine Rezension sich ein wenig widersprechen, aber dann ist eben meine Rezension eine gut durchdachte und auch (hoffentlich) eher reflektierte Meinung, während die Bewertung wirklich rein mein Bauchgefühl bleiben soll ;)
      Und ich finde es vollkommen normal, dass es überdurchschnittlich viele gute Bewertungen abgibt, wie ich am Ende des Postes geschrieben habe: Es wäre doch komisch, wenn es nicht so wäre. Wenn ich die meisten Bücher eher mittelmäßig fände, würde ich das Lesen doch wohl kaum so sehr lieben! ;)

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    2. Den letzten Satz hast du so ähnlich in deinem Post stehen :D Wobei das für mich keine Frage ist. Ich habe Lieblingsbücher, und ich habe Bücher, die ich nie gelesen habe, weil mich jeder vor ihnen warnt (Twilight, 50 Shades) und bei den übrigen: Mal sehen. Ich finde es nicht schlimm, mal von einem Buch enttäuscht zu sein. Dann gibt es also eben wenig, da an meine Lieblingsbücher rankomm, na und? Schreibe ich eben selber Bücher. Oder ich rereade meine Lieblingsbücher.

      Für mich ist auch folgende Frage wichtig: Ich rezensiere ja vollkommen unterschiedliche Bücher, von Fantasyromanen bis zu Sachbüchern, und durch deinen Post ist mir klar geworden, wie wenig sich so unterschiedliche Kategorien sich nach dem gleichen Schema bewerten lassen. Deswegen habe ich eben gemeint, dass mein Bewertungssystem fast nur dekorativ ist und eigentlich gar keinen Wert hat... ich habe auch mal gedacht, dass ich dadurch besser überlegen kann, wenn mir erst mal überlege, wo ich das Buch einorte, aber dann habe ich gemerkt, dass ich eigentlich Sternchen für unterschiedlichen Kategorien (Schreibstil, Charaktere, Handlung/Logik, etc.) und darauf habe ich sowieso keine Lust, weil ich einfach irgendwie über Bücher schreibe, schon strukturiert, aber jedesmal anders (Nicht: Handlung-Meinung-Fazit. Das kann ich nämlich nicht; keine Geduld :D)

      Ja, weißt du was? Ich schaffe die Bewertungsdelphinchen (jedem das seine. Ich mag Delphinchen) bei mir wirklich ab. Ich weiß sowieso nie, wie viele Punkte ich eigentlich vergeben will, da kann ich die auch gleich weglassen. Vor allem: Wer sagt mir denn, dass die Leute wirklich meine Rezension lesen und nicht bloß runterscrollen und die unkte zählen?

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    3. (Ignoriert meinen Kommentar einfach und antwortet nicht darauf, aber ich muss das hier grad loswerden: Runterscrollen und Punkte zählen hab ich früher ständig gemacht, vor allem bei Büchern, die ich nicht kannte und bei denen mich der Inhalt nicht angesprochen hat. Waren es weniger als vier Punkte, hab ich die Rezension gelesen, sonst nicht :D Kam aber nur selten vor, jetzt lese ich die Rezensionen entweder ganz oder gar nicht.)

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    4. Ignorieren? Dich? Wohl kaum! Ich wusste doch, dass ich nicht die einzige bin, die oft die Rezensionen überfliegt :D
      Inzwischen lese ich auch selten Rezis. Sind einfach zu viiieeele...

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  10. Also ich muss sagen, dass ich mir die Frage auch schon so oft gestellt habe! Am schlimmsten ist es immer, wenn man Rezensionen zu einem Buch liest, das man selbst wirkkich super gefunden hat, aber die anderen dann zum Beispiel katastrophal, aber letztendlich gebe ich dir recht, wer möchte schon immer nur am meckern sein? Bei mir ist es manchmal so, dass ich nach dem Lesen noch zu euphorisch bin, aber ich habe immer Angst zu vergessen, wie mir das Buch gefallen hat und dann gibt es noch das Problem mit der Bewertung. Zum Beispiel finde ich es immer negativ, wenn ein Buch nur drei Sterne, Herzen, Punkte oder so erhält, dabei ist das eigentlich nicht schlecht, dennoch mag ich den Gedanken nicht, einem Buch "nur" drei Herzen zu geben.
    Aber du hast total recht und ich denke, ich sollte meine euphorische Rezensionsweise einfach akzeptieren und mir nicht so viele Gedanken machen!
    Liebst, Emme ♥

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    1. Auf die Frage mit der Drei-Punkte-Bewertung habe ich nun auch schon mehrmals hier geantwortet und kann mich wohl nur wiederholen:
      Es klingt total blöd, aber seien wir doch mal ehrlich: Drei Punkte sind eben nur durchschnittlich. Und es gibt tausende von wundervollen, tollen, lesenswerten Büchern, die viel besser als durchschnittlich sind und wir haben schon nicht die Zeit diese ganzen tollen Bücher zu lesen, woher nehmen wir denn dann die Zeit, ein Buch zu lesen, dass andere schon nur als "Durchschnitt" bewertet haben. Es klingt wirklich hart, aber letztendlich ist es doch so, wir wollen lieber möglichst viele besonders tolle Bücher entdecken anstatt uns mit dem Durchschnitt aufzuhalten.

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  11. Hallo, Chrisi!
    Ich finde nicht, du gehst zu "unkritisch" voran. Ich orientiere mich oft an deinen Rezensionen, da ich das Gefühl habe, dass du weißt was gut ist und was nicht. Und natürlich bewertest du die meisten Bücher gut, da du sie selbst ausgewählt hast und sie dir ja dann eigentlich gefallen müssen. Manche sind natürlich trotzdem ein Fehlkauf, aber wenn man meistens weiß, dass das Buch gut sein kann, warum nach dem Lesen keine gute Bewertung geben? Und wenn dir die Bücher gefallen, dann ist es ja klar, dass du keine schlechte Bewertung gibst. :) Du hattest halt in dieser Zeit Glück viele gute Bücher gelesen zu haben ;) Aber wenn andere meinen, dass deine Bewertung nicht gut ist, dann sollen sie sich halt von anderen eine Rezension holen und hören, dass die Bücher gut sind. Wenn sie die Bücher nicht selbst gelesen haben, können sie gar nicht einschätzen, ob deine Rezension nun richtig war oder nicht. Ich meine, du machst ja die Rezensionen, um uns zu helfen gute Bücher zu lesen oder eben nicht, und wenn das mache nicht einsehen, dann ignoriere sie. ♥
    PS: Herzlichen Glückwunsch für über 1.000.000 Aufrufe, das ist der Wahnsinn!!! :D

    LG Anna

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    1. Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! <3 Es macht mich jedes Mal so glücklich, wenn du mir sagst, dass du meine Rezensionen hilfreich findest :) <3

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  12. Hey Chrisi! <3

    Was für ein wundervoller Gedankenpost *:)*. Ich hab jetzt nicht alle Kommis oben durchgelesen, also sei mir nicht böse, wenn ich was wiederhole ;P "Nein, ich lese, weil ich Bücher liebe." -> das ist schon ein sehr wichtiges Argument, ich meine, es gibt sicher Leute, die Bücher lesen (oder lesen müssen), um sie nachher zu bewerten, aber wenn man Bücher liest (wenn ich Bücher lese), dann ist es doch eigentlich, weil man es gerne tut. Gut, im Nachhinein fand ich auch viele Bücher gar nicht mehr so fantastisch, aber als ich es gelesen habe, hat es mir sehr gefallen und mich super unterhalten und das ist für mich ein sehr wichtiger Punkt *g*. Das Bewertungssystem ist natürlich auch eine Art "Kastensystem", deshalb finde ich die Meinung in der Rezension wichtiger als die Sterne. Vielleicht zählt für den einen auch schlechter Schreibstil mehr, für den anderen ist das nicht so wichtig, sondern eher, dass das Buch fast keine Handlung aufweist. Aber wenn man das in der Rezi schreibt, kann der, der sie liest, viel besser 'abschätzen', ob er das Buch lesen will oder nicht (aber trotzdem würde ich die Sterne doch nicht ganz weglassen... glaube ich). Mir fällt eben dieses Meinung-Zusammenfassen und Abwägen und Erklären eben schwer und deshalb - unter anderem xD - schreibe ich auch kaum Rezensionen. Okay, was ich eigentlich noch sagen wollte: Das Bewertungssystem (5 Sterne) ist auch so wie nicht richtig standartisiert (oder ich weiss nicht davon ;) ). Es ist zum Beispiel ein doch recht grosser Unterschied, ob man zählt [5 - Highlight, 4 - sehr gut, 3 - gut, 2 - okay, 1 - "nein"] oder [5 sehr gut, 4 gut, 3 naja, 2 schlecht, 1 (nun ja ^^)]. Oder vielleicht bin ich auch die einzige, die im zweiten System denkt und deshalb immer von 3-er Bewertungen abgeschreckt wird. :D Wie auch immer, toller Post <3

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    1. Danke :) <3
      Wieso ich 3-er-Bewertungen tatsächlich nicht besonders gut finde, hab ich hier schon mehrmals beantwortet, aber ich überlege, da doch noch mal einen extra Post drüber zu machen, so oft, wie ich das hier jetzt geschrieben habe :D Sorry, dass ich das hier nicht nochmal schreibe, aber joa, wenig Zeit grade, deshalb eine knappe Antwort ;) Vielleicht schaff' ich es nochmal, länger zu antworten irgendwann ;)

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  13. Ui, damit hast Du eine interessante Diskussion losgetreten, zu der ich auch gern ein paar Sätze sagen möchte. Ich selbst bin auch Betreiberin eines Buchblogs, auf dem ich vorrangig Bücher rezensiere. Ich möchte den Blog auch ungern dahingehend aufweichen, mehr themenfremde Posts oder leichtes Geplauder einzustellen.

    Ich weiß noch, daß ich zu Beginn des Blogs auch viele Bücher sehr euphorisch bewertete, selbst wenn es große und offensichtliche Mängel gab, wenn ich auch Kritikpunkte hatte, die ich nicht von der Hand weisen konnte. Trotz allem war ich rasch mit fünf oder vier Sternen bei der Hand (ich habe mich bewußt bei meinem Blog gegen eine offensichtliche Sternegrafik zur Bewertung entschieden - deshalb kommt die Sternebewertung nur auf Plattformen wie lovelyBooks zum Zuge). Irgendwann, auch durch mein Studium und durch das Lesen vieler Bücher meiner bevorzugten Genres erkannte ich für mich, daß ich oftmals zu emotional bei Rezensionen vorgehe und daß ich, nur weil ich mal kurzzeitig begeistert war, nicht gleich eine rundum positive Bewertung schreiben muß. Daß ich das Buch auch aus mehreren Blickwinkeln betrachten muß, damit es mir nicht passiert, daß ich nach zwei Wochen beim Lesen meiner eigenen Rezension meine Entscheidungen anzweifle.

    Das war und ist ein Lernprozeß.

    Um aber auf Deinen Text zurückzukommen, den ich so unterschreiben kann: im Grunde ist, wenn man nicht seine Rezension komplett darauf aufbaut, daß man den Text unter's literaturwissenschaftliche Skalpell legt, immer ein emotionaler, subjektiver Charakter dabei. Konnte man das Buch schön lesen, waren die Personen nett gezeichnet, gefiel einem die Atmosphäre? Die meisten stellen Bücher vor (die sie auch freiwillig lesen, weil es in ihr Leseschema paßt), um ihre Freude am Lesen und an gerade dem Buch vorzustellen. Wer Krimis blöd findet, liest sie nicht und kann sie damit auch nicht rezensieren. Natürlich sehe ich auch immer wieder Blogger, die, einfach nur weil sie den Autor mögen, sein ganzes Oeuvre wie Bombe bewerten und jeden kritischen Blick verlieren.
    Jeder muß seine eigene Intention für's Bloggen, Rezensieren, Schreiben finden. Für mich ist es der kritische Umgang mit der Literatur, den ich erlernen und ausbauen will. Ich sehe einfach, wieviel Literatur tagtäglich auf den Markt geworfen will und ich will eine Auswahl daraus treffen, will sehen, was wirklich auch als Belletristik, Sach- oder Fachbuch bezeichnet werden kann. Für mich ist Literatur nicht (nur) dafür da, in fremde Welten einzutauchen, für einen Abend meine Umwelt zu vergessen, sondern das Buch als Gegenstand, als Wissensträger oder als literarisches Kunstwerk zu sehen und es nach diesen Kategorien auch zu untersuchen.

    Ich hoffe, meine Sicht darauf konnte einen kleinen Beitrag zur Diskussion leisten.


    Liebe Grüße!

    Shaakai

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  14. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich durchgehend positive Rezensionen immer etwas mistrauisch machen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass einem wirklich soooo viele Bücher gut gefallen. Vielleicht liegt es auch einfach nur an mir, weil ich selber nicht sonderlich viel Glück mit Büchern habe und oftmals nur so ein ganz unterhaltsames Buch finde, es mich aber nicht vom Hocker gerissen hat. Diese Bücher bewerte ich meitens nicht besser als 3-3,5 weil das für mich Durchschnitt zum Teil besser ist. Selbst 2,5 Sterne empfinde ich selber nicht als schlecht und verteile ich schonmal ganz schnell.
    Aber wenn dir wirklich so viele Bücher gut gefallen freut es mich, weil du dann echt viel Spaß hattest. Ich wünschte mir, dass ich auch an so viele gute Bücher rankommen würde, wobei das bei mir ja auch immer ein Unterschied ist, ob es nur Spaß gemacht hat oder wiiiirklich gut war.

    Alles Liebe,
    May

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