Blogging

[Gedankenfetzen] Blogge ich nur für mich selbst?

Freitag, Juni 26, 2015

Hallo ihr leidenschaftlichen Buchblogger,

ihr kennt diese Sätze doch bestimmt: "Mach etwas nur, weil es dir selbst gefällt!" - "Auf deinem Blog darfst du darüber schreiben, worüber du schreiben willst, egal, ob es andere interessiert oder nicht." - "Schreib nur, worauf du Lust hast!" - "Ich blogge für mich selbst - dann brauche ich mich nicht danach richten, was meine Leser interessiert."
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber obwohl ich selbst anderen als erstes immer rate, darüber zu bloggen, woraus sie Lust haben, nerven mich diese Sätze manchmal tierisch und ich frage mich, inwieweit sie stimmen - oder eher nicht stimmen.




Denn blogge ich wirklich nur für mich selbst? Richte ich mich bei meiner Themenauswahl gar nicht nach meinen Lesern?
Nein, das tue ich nicht und ich glaube nicht, dass es irgendjemand so macht.

Denn würde ich all meine Posts ganz allein für mich schreiben, würde ich meine Rezensionen nur schreiben, um selbst einen Überblick über meine gelesenen Bücher zu haben, meine Gedankenposts nur, um meine Gedanken zu ordnen, dann müsste ich das doch nicht auf einem Blog tun. Dann würde es reichen, das alles in ein Notizbuch oder meinetwegen auch ein Word-Dokument reinzuschreiben, aber weshalb sollte ich es dann ins Internet stellen?

Ich blogge, weil ich euch meine Meinung mitteilen möchte, weil ich in einen Austausch kommen und mit euch diskutieren möchte. Ich blogge, weil ich darüber so viele tolle Menschen mit ähnlichen Interessen kennenlernen darf und weil ich durch die Diskussionen auch meine eigenen Ansichten überdenken kann.
Deshalb blogge ich nicht nur für mich selbst - ich blogge für euch und mit euch!

Und das bedeutet auch, dass ich mich mit meinen Posts ein Stück weit nach euch richte.
Natürlich würde ich nicht etwas schreiben, was mich überhaupt nicht interessiert, nur weil ich glaube, dass es viele andere interessieren könnte, aber wozu soll ich einen Post schreiben, bei dem ich mir schon aus Erfahrung denken kann, dass er kaum jemanden bzw. sogar niemanden interessieren würde?
Und auch genau aus diesem Grund überlege ich immer wieder: Was soll eigentlich auf einen Buchblog? Worüber will ich auf diesem Blog schreiben?

Ein gutes Beispiel an dieser Stelle sind Rezensionen. Ich habe schon von vielen Bloggern gehört, dass sie selbst zwar Rezensionen schreiben, aber aus unterschiedlichen Gründen gar keine Rezensionen lesen und auch ich merke immer wieder, dass ich zu Rezensionen oft viel weniger Rückmeldung bekomme als zu anderen Posts - erst Recht bei Rezensionen zu eher unbekannten Büchern.
Lange Zeit habe ich mir gedacht, dass Rezensionen doch eigentlich das Wesentliche an einem Buchblog seien. Ich war bestrebt danach, dass mindestens jeder zweite Post auf diesem Blog eine neue Rezension sein müsste und habe mich geärgert, wenn einmal gleich zwei Posts infolge keine waren. Wie ihr auf meiner Startseite sehen könnt, halte ich diesen Rhythmus schon lange nicht mehr ein, was vor allem auch daran liegt, dass ich einfach nicht genug zum Lesen komme, aber trotzdem gerne etwas Bloggen würde.
Hier stellt sich mir immer wieder die Frage: Wie oft muss ich eigentlich Rezensionen posten und machen eigentlich nur Buchrezensionen einen Buchblog aus?

Nein, ich denke nicht, dass ein Buchblog erst durch Buchrezensionen ein Buchblog wird, denn es gibt auch noch so viele andere Arten, um über Bücher zu schreiben und sich auszutauschen.
Ich selbst bin immer wieder unsicher, was ich posten soll, was euch überhaupt interessiert und bleibe letztendlich doch wieder bei den altbewährten Rezensionen.
Dabei habe ich doch eigentlich auch so viele andere Ideen. Ich möchte wie in diesem Post meine Gedanken mit euch teilen und darüber diskutieren, aber habe Angst, dass mein Text zu wirr wird und ihr meine Gedanken nicht nachvollziehen könnt. Ich möchte gerne über das Schreiben bloggen, aber fühle mich zu unerfahren dafür. Ich möchte euch von eigenen Schreibprojekten erzählen, aber habe die Befürchtung, dass es niemanden interessieren könnte.
Und manchmal würde ich gerne mit euch einfach über bestimmte Bücher diskutieren. Nicht einfach nur meine Meinung sagen, wie ich es in Rezensionen tue, sondern mit denen, die das Buch auch gelesen haben, über den Inhalt diskutieren. Doch auch hier habe ich immer Angst, dass ich am Ende nur eine Diskussion mit mir selbst führen kann.



Irgendwie bin ich mittlerweile an einem Punkt, an dem ich selbst gar nicht mehr weiß, worauf dieser Post hinauslaufen soll, aber eines möchte ich zum Ende noch sagen und eine Botschaft möchte ich hiermit rüberbringen: Wir sollten nicht nur für uns allein bloggen, sondern alle miteinander und wir sollten uns als Blogger darin unterstützen, herauszufinden, worüber wir Bloggen möchten.

Und jetzt bin ich natürlich auf eure Meinung dazu gespannt!


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15 Kommentare

  1. Also ich blogge für und mit meine Leser, genau wie du. Nur so macht es doch auch Spaß oder? Wie du richtig sagtest, ist der Grund des Bloggens eigentlich wirklich das öffentliche Mitteilen und das geht ohne Leser nicht ;)

    Und ja, Rezensionen kommen nicht wirklich gut an. Ich habe andere Posts, die wesentlich besser laufen, was ich schade finde, weil Rezensionen doch sehr zeitintensiv sind. Aber nun ja. Einen Buchblog macht aus: Spannende Themen (Lesenächste, Lese Bucketlists, Blogtouren etc), die ein oder andere Rezension ;) Vielleicht Buchverfilmungen analysieren? Im Grunde mache ich ja alles was in mein Leben passt. Events, Rezepte, Bücher, Produkte,... Ich bin kein reiner Bücherblog, aber die erfolgreichen Bücherblogs die ich kenne und liebe posten nicht nur Rezensionen, sondern auch mal lustige Sachen zwischendurch.

    Ich hoffe mit den "Tipps" (falls man das so nennen kann) ist dir geholfen :D So macht mir persönlich ein Buchblog Spaß. Übrigens liebe ich deinen Hintergrund ;) Danke für deine Gedankenfetzen :D

    LG Anna
    www.the-anna-diaries.de

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    1. Vielen Dank :)
      Analysen zu Buchverfilmungen lese ich auch total gerne, obwohl ich selbst andauernd die Filme verpasse... :D
      Und nochmal danke :)

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  2. Hallo Chrisi,

    ich finde das Thema was du aufwirfst ziemlich interessant und zerbreche mir auch grad den Kopf dazu. Ich blogge seir 1 1/2 Jahren auf Bücherduft schon und liebe es mit anderen meine Meinung zu teilen. Für mich selbst ist er nicht, denn eigentlich will ich Jugendliche in meinem Alter zum Lesen bringen. Ich gehe offen mit dem Thema Bücherblog um und hoffe so ein paar aus meiner Umgebung mitzureißen in meinen Bücherwahn. Also blogge ich nicht nur für mich selbst.

    Was soll eigentlich auf einen Bücherblog ist eine gute Frage. Ich lese immer wieder nur Rezensionen , Neuzugänge Post und denk dann auch darüber nach. Aktionen bringen Abwechslung und wecken Interesse. Es gibt ja nicht nur Rezensier-Bücher-Blogs sondern auch welche mit detailreichen Zusammenfassung wie dem Spoilerparadies. Ich finde es außerdem interessant, wenn es auch nur Blogs geben würden, die Zusammenhänge von Film und Buch näher bringen und es detaillierter darstellen.

    Den letzten Satz kann ich übrigens so unterschreiben!
    Liebste Grüße
    Sara
    http://buecherduft.blogspot.de/

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    1. Vielen Dank für deine Meinung :)
      Genau das möchte ich irgendwie auch, andere Jugendliche zum Lesen bewegen :)

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  3. Hallo liebe Chrisi,

    das Thema ist sehr interessant. Ich denke auch nicht, dass man ausschließlich für sich selbst bloggen sollte. Ein Weblog ist ein Kommunikationsmittel, auf dem man sich anderen mitteilt. Klar sollte es in erster Linie von Dingen handeln, die dich selbst interessieren, aber die Themen sollten natürlich auch irgendwie die Leser erreichen. Schließlich haben die Leser auch gewisse Erwartungen an einen Blog - im Fall eines Buchblogs natürlich Rezensionen, aber ich finde es toll, dass du auch andere Blogposts anbietest. Eine gewisse Abwechslung ist wichtig. Im Übrigen würde ich es sehr interessant finden, wenn du auch über das Schreiben oder sogar deine eigenen Schreibprojekte bereichten würdest. Man muss kein Profi sein, um über das Schreiben zu bloggen - ich denke, jeder, der gerne schreibt, hat irgendwelche Tipps auf Lager, die er mit anderen teilen kann.

    Ganz liebe Grüße
    Myna

    http://mynaliestundschreibt.blogspot.de

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    1. Vielen Dank für deine Meinung :)
      Und ich werde in Zukunft auch hoffentlich mal mehr über das Schreiben bloggen :)

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  4. Hallo Chrissi,
    Machen eigentlich Rezensionen einen Buchblog aus? Über diese Frage habe ich mir auch schon öfter den Kopf zerbrochen. Rezensionen gehören dazu, Spiele und Aktionen machen den Charakter aus, aber das Sahnehäubchen sind die Beiträge, wie dieser hier. Die machen den Blog lebendig und interessant. Das ist es, was Blogs ausmacht und interessant. Die persönliche Note. Und die Möglichkeit, direkt in den Austausch mit anderen gehen zu können.
    LG
    loralee

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    1. Vielen Dank für deine Meinung dazu :) Ich freue mich, dass es so viele andere gibt, die dieses Thema genauso sehen wie ich :)

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  5. Hallo Chrisi,
    du hast da einen wirklich sehr schönen Beitrag verfasst. Was das Thema "über das Schreiben bloggen" angeht: tu es! Jeder der schreibt, macht gewisse Dinge auf seine eigene Art und das finde ich so interessant. Bei dem Thema kann man nicht pauschalisieren, man muss seinen eigenen Weg finden, den man dann anderen vorstellen kann. Auch über deine eigenen Projekte würde ich gern etwas lesen.

    Liebe Grüße
    Jenny
    http://jennysbookstore.blogspot.de/2015/06/uber-veranderung-und-das-schreiben.html

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    1. Vielen Dank :)
      Ja, ich werde in Zukunft hoffentlich tatsächlich mehr über das Schreiben bloggen - ich nehme es mir auf jeden Fall fest vor :)

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  6. Ich glaube, diese "Blogge, worauf du Lust hast"-Sätze sind einfach so gemeint, dass man sich selbst nicht verbiegen sollte, um einer bestimmten Sorte von Lesern zu gefallen. Dass man seinen eigenen Charakter behält und sich nicht zu etwas drängen lässt, das man selbst nicht unterstützt.
    Ich beispielsweise hatte früher einen anderen Blog (read random reviews), auf dem vorwiegend Jugendbücher rezensiert wurden. Etwas anderes habe ich mich nicht getraut. Warum? Ich hatte Angst, dass das niemand liest. Dass ich etwas falsch mache. Bei Jugendbüchern habe ich mich sicher gefühlt, da konnte ich alles krisitieren, was ich wollte. Aber Erwachsenenromane hatten keinen Platz auf meinem Blog. Und das, obwohl mir die Jugendbücher nach einiger Zeit gar nicht mehr gefielen. Das hat man auch den Rezensionen angemerkt - drei Sterne, zwei Sterne, immer hatte ich etwas auszusetzen. Ich geriet unter Druck, weil ich ein bestimmtes Lesepensum im Monat einhalten wollte. Das alles hat dann schließlich dazu geführt, dass ich gar keine Lust mehr hatte, zuerst eine Pause einlegte und den Blog am Ende löschte.
    Ich denke, da wir Menschen uns im Laufe unseres Lebens verändern, verändert sich auch der Inhalt unserer Blogs. Und man sollte dazu stehen und schauen, ob die Leser diese Veränderung mitmachen wollen oder nicht. Natürlich freut man sich, wenn der Post gut ankommt. Aber es ist auch unbefriedigend, wenn man merkt, dass da nicht mehr das ganze Herzblut drinsteckt.

    Ich hoffe, dass mein Geschreibsel jetzt nicht zu abgedroschen klingt. Aber Blogs sind ja nicht nur irgendwelche Internetseiten, da steckt wirklich Persönlichkeit drin. Insofern sollte man sich nicht bloß auf eine Sache reduzieren lassen - das wäre ziemlich langweilig :D

    ♥,
    Josi

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    1. Vielen Dank für deine Meinung, Josi :)
      Ja, das habe ich mir auch schon gedacht, aber irgendwie wollte ich auch klarmachen, dass man als Blogger eben doch irgendwie auch darauf achtet, ob es bei den Lesern ankommt...
      Okay, so wie du es auf deinem anderen Blog hattest, sollte es dann aber auch nicht werden und ich denke, es ist eine gute Entscheidung gewesen, einen neuen Blog zu gründen :)
      Ja, da stimme ich dir absolut zu! Natürlich sollte man immer noch mögen, was man schreibt und es sollte immer noch Herzblut drinstecken :)

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  7. Was habe ich gesagt? Hab den Post schnell gefunden höhö! Und auch den nächsten kenne icv :D

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    1. Hihi, Mara, ich freu mich so, dass du die Schnitzeljagd machst :D ♥ Ich hatte total Angst, dass die Idee blöd wäre ;)

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  8. OK, ich muss jetzt einfach bei jedem Zettel einen Kommentar hinterlassen.
    Den hab ich schnell gefunden xD, ob schon jemand so weit gekommen ist?

    LG Julia
    http://sommersprossenmoment.blogspot.co.at/

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Vielen Dank für deinen Kommentar ♥

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