Cover und Klappentext von Königskinder

Allgemeines

Titel: Anders
Autor: Andreas Steinhöfel
Verlag: Königskinder
Preis: 16,90 €
Seiten: 240
Genre: Jugendbuch

Klappentext

Nach dem Unfall sind Zeit und Welt aus den Fugen. 263 Tage liegt der Winterjunge im Koma, exakt die Anzahl jener Tage, die seine Mutter vor elf Jahren mit ihm schwanger war. Dann erleben die Menschen um ihn herum ein Wunder: An einem prächtigen Sommertag kehrt Felix Winter zurück ins Leben. Und nennt sich von nun an anders, nämlich Anders. Er hat keinerlei Erinnerung mehr an die Zeit vor dem Unfall oder an den Unfall selbst … und es gibt jemanden, der alles dafür tun wird, dass das so bleibt.




Ich muss ehrlich zugeben, dass dies mein erstes Buch von Andreas Steinhöfel war und als ich es zu lesen begann, wusste ich nicht einmal, dass Andreas Steinhöfel der Autor der "Rico, Oscar..."-Bücher ist, allerdings hat er mich mit "Anders" positiv überraschen können und ich werde wohl noch weitere Bücher dieses Autors lesen.
Zuerst fällt einem an diesem Buch wohl die schlichte und zugleich elegante Gestaltung des Romans auf. Ich persönlich finde die Cover des Königskinderverlags allesamt wunderschön und "Anders" ist zwar mein erstes Buch, mit Sicherheit nicht aber mein letztes daraus.
Der Klappentext sagt noch nicht besonders viel aus, vor allem aber lässt er in meinen Augen stark auf ein Kinderbuch hindeuten, aber das ist "Anders" definitiv nicht - es ist viel mehr.

Als Felix Winter neun Monate nach einem Unfall aus dem Koma erwacht, hat er keinerlei Erinnerungen mehr und nennt sich von nun an Anders. Das Buch dreht sich aber nicht, wie zu erwarten, rein darum, wie er selbst damit umgeht und die Erinnerungen wiederkommen und auch nicht im Wesentlichen darum, was passiert ist, bevor er ins Koma gefallen ist, wie der Klappentext vielleicht vermuten lässt. Nein, die Geschichte ist größenteils nicht einmal aus Anders' Perspektive erzählt, sondern es geht vielmehr darum, wie seine Mitmenschen damit umgehen.
Der Roman hat eine vielschichte Story zu bieten, in der Anders selbst eigentlich nur einen kleinen Teil einnimmt und eher der Auslöser als die Hauptperson ist. Vor allem spielt in meinen Augen die Beziehung der Eltern von Anders eine Rolle und die Kritik an Eltern, die zu hohe Erwartungen an ihr Kind setzen.
Den Roman würde ich auch trotz des Alters des Protagonisten niemals als Kinderbuch bezeichnen, denn er ist in meinen Augen auch sehr gut für Erwachsene geeignet.
Größtenteils konnte ich der Handlung gut folgen und war neugierig, wie es weitergeht, leider gibt es aber auch Passagen, in denen sich die Geschichte etwas zieht.

Anders ist einfach anders. Er ist ein sonderbarer Charakter, den ich nicht durchschauen konnte. Wie schon gesagt, erzählt das Buch hauptsächlich aus der Perspektive von Anders' Mitmenschen, daher konnte ich mich als Leser gut damit identifizieren, wenn diese sich über Anders Verhalten und Eigenarten gewundert haben.
Andreas Steinhöfel hat in seinem Roman sehr vielschichtige und authentische Charaktere geschaffen, teilweise hat er die Charaktereigenschaften vielleicht etwas überspitzt dargestellt, allerdings hat das die Botschaft der Geschichte dadurch noch stärler rübergebracht, weshalb ich es nicht schlimm finde.

Andreas Steinhöfels Schreibstil ist wohl das, was das Buch tatsächlich zu etwas Besonderem werden lässt. Seine Sprache ist sehr literarisch und es macht unglaublich viel Spaß, dieses Buch dadurch zu lesen. Hinzukommt, dass es dadurch natürlich auch das ein oder andere schöne Zitat zu finden gibt.
Die Sprache ist sehr bildhaft und ich hatte beim Lesen das Gefühl, mit allen Sinnen dabei  zu sein und nicht nur auf ein Blatt beschriebenes Papier zu starren.

Fazit: "Anders" ist ein Roman, der wie der Hauptcharakter selbst einfach anders ist. Gerade die vielschichte Geschichte und der literarische Schreibstil Andreas Steinhöfels machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem, doch leider zieht es sich an der ein oder anderen Stelle etwas!

Vier Bücher würde ich dafür liegen lassen!