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Buchrezension: Verbannt - Melodie der Finsternis [eBook]

Donnerstag, August 01, 2013

Allgemeines

Titel: Verbannt - Melodie der Finsternis
Autor: Jennifer Jäger
Verlag: BookRix
Preis: 2,49 €
Länge: etwa 270 Seiten
Genre: Fantasy

Klappentext

Lilith glaubt nicht an die Legenden der Seefahrer; Doch als das Schiff, auf dem sie sich befindet, in den Bann der Sirenen gerät und sinkt, wird ihr Weltbild auf den Kopf gestellt.
Lilith findet sich in einer Welt wieder, in der sie nicht nur der Liebe, sondern auch der Wahrheit über sich selbst entgegentreten muss.
Schnell wird ihr bewusst, dass in dem sonst so ruhigen Meer ungeahnte Kämpfe toben. Und ihr wird auch klar, dass ihre Rettung kein Zufall war.

Zitat

Irgendwann beschlossen wir, dass die Menschen ihre Geschichte
erst erfahren sollten, wenn sie dafür bereit waren. Also erzählten
wir die Wahrheit als Märchen, damit die Menschen sie nicht als
solche begriffen. Legenden und Geschichten sind Möglichkeiten,
die Wahrheit zu offenbaren, ohne sie als solche preiszugeben.


Meine Meinung

Als erstes muss ich sagen, dass es mir wirklich Leid tut, dieses Buch so schlecht bewerten zu müssen. Mir hat Saphirtränen der Autorin total gut gefallen und ich lese auch sehr gerne ihren Blog. Dieses Buch hat mich aber leider einfach nur enttäuscht.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Das Motiv und auch die Farben sind passend zum Buch gewählt und harmonieren gut miteinander. Auch der Titel passt gut zum Buch und besonders der Untertitel "Melodie der Finsternis" gefällt mir gut.

Die Grundidee der Geschichte ist wirklich originell und gefällt mir an sich auch. Das Buch spielt hauptsächlich unter Wasser und es geht um Sirenen. Dabei erschafft Jennifer Jäger eine vollkommen neue Welt und setzt sich von den meisten anderen Fantasygeschichten ab.
Die Umsetzung jedoch ist nicht wirklich gelungen. Die Geschichte ist schnell vorhersehbar und die Liebesgeschichte zwischen Lilith und Aphros wird meiner Meinung nach zu sehr in den Vordergrund gedrängt. Außerdem wird man als Leser am Anfang ziemlich verwirrt, da die Autorin zu viele Fragen auf einmal aufwirft, die erst am Ende geklärt werden.

Die Charaktere sind meiner Meinung nach immer mitunter das wichtigste an einem guten Buch und tragen einen sehr großen Teil dazu bei, dass mir das Buch nicht gefallen hat.
Keinen von ihnen konnte ich mir wirklich bildlich vorstellen. Es wurde teilweise das Aussehen beschrieben, größtenteils wurde aber auch das auf ein "wunderschön" reduziert. Wie "umwerfend"die Sirenen aussahen, wird dafür dem Leser sehr deutlich gemacht, so nimmt diese Beschreibung gefühlt etwa die Hälfte des Buches ein. Noch eine Sache, die mich sehr gestört hat.
Wirklich Charaktereigenschaften konnte ich bei keiner der Figuren ausmachen. Viele wechseln im Laufe des Buches immer sehr schnell und ohne ersichtlichen Grund ihre Meinung und behalten keinen festen Standpunkt.
Bei Lilith frage ich mich noch immer, wie alt sie sein sollte. Teilweise kam sie mir vor wie ein vierjähriges Mädchen und manchmal hatte ich das Gefühl, sie wäre zwölf, mitten in der Pubertät und erlebt ihre "erste Liebe". Oft kam Lilith für mich naiv und dumm rüber und ich hätte ihr oftmmals am liebsten in den Hinten getreten. Ein kleines Beispiel:

Zitat: "Ich selber hielt diese Geschichten alle für erfunden. Doch wenn Viktor ihnen Glauben schenkte, tat ich es automatisch auch. Denn ich vertraute ihm."

Da änderte Lilith einfach plötzlich ihre Meinung und das ohne wirklichen Grund. Eine wirkliche eigene Meinung von ihr ist da also nicht zu finden!
Von den anderen Charakteren wurden gar keine Charaktereigenschaften wirklich beschrieben, sondern es wurde nur oft genug gesagt, wie "umwerfend" sie aussahen. (Ja, ich weiß, ich wiederhole mich.)

Von dem fantastischen und zauberhaften Schreibstil Jennifer Jägers, den ich noch in Saphirtränen so gelobt habe, habe ich in diesem Buch rein gar nichts gefunden. Sie hat es nicht geschafft, mich in die Welt der Sirenen eintauchen zu lassen. Der Schreibstil ist hier eher holprig und erinnert mich stückweise eher an einen Schulaufsatz als an einen Roman.
Auch Spannung konnte die Autorin nicht für mich erzeugen. Dadurch, dass das Buch so vorhersehbar war, hat mich das Ende gar nicht mehr wirklich interessiert und ich bin während des Lesens oft abgeschweift mit meinen Gedanken.

Obwohl mich dieses Buch so enttäuscht hat, wird es definitiv nicht mein letztes der Autorin sein. In Saphirtränen hat sie mir schon gezeigt, dass sie es eigentlich kann und so hoffe ich, dass ihr neuer Roman "Traumlos", der diesen Monat noch erscheint, mich wieder begeistern kann.

Fazit: Das Buch hat mich leider trotz origineller Idee durch oberflächliche Charaktere und einem holprigen Schreibstil sehr enttäuscht!

Nur ein Buch würde ich dafür liegen lassen!

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4 Kommentare

  1. Schade, dass die das Buch nicht ganz so zugesagt hat, wie "Saphirtränen".
    Eventuell liegt es auch daran, dass die Autorin einige Jahre jünger war, als das Buch geschrieben wurde. Daher liegt zwischen den beiden Bücher eine enorme Zeispanne, durch die auch eine Entwicklung des Schreibstils etc. möglich ist.

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    1. ja, das kann gut sein, obwohl es ja noch überarbeitet wurde... Naja gut, da ändert sich ja vermutlich nicht der ganze Schreibstil...

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    2. Also ich habe das Buch sowohl in der 1. Fassung gelesen, als auch jetzt die Neufassung.
      Und überarbeiten heißt ja nicht, dass sich da was komplett ändert.
      Von der Art und Weise, wie das Buch geschrieben wurde, ist nicht viel anders. Zumindest nicht, dass ich mich erinnern würde.
      Dennoch kann es durchaus sein, dass der jetzige Schreibstil ein anderer ist.

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  2. Kann da Iseree bzgl Alter der Autorin zustimmen. Hab das Buch selbst weder in 1. noch Neufassung gelesen. Thematisch ist es auch eher nichts für mich, hab aber auch mitbekommen, dass es überarbeitet wurde. Schade, dass dir vieles oberflächlich erscheint.
    Aber die lange Beurteilung, war interessant zu lesen ^^

    LG, Heffa

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