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[Rezension] "Subway Sound" von Katrin Bongard

Sonntag, Januar 10, 2016


 "Subway Sound" von Katrin Bongard ~ Oetinger Verlag/PINK ~ 12,40 € ~ 208 Seiten

"Livia ist neu in Berlin und findet die Stadt mehr als aufregend. Da gibt es den alten Mann, der immer im Partnerlook mit seinem Dackel unterwegs ist, die Punks an der U-Bahn-Station mit den schlechten Zähnen und den noch schlechteren Sprüchen und die Mädchenclique um Johanna, für die Livia bestenfalls Luft ist. Aber dort gibt es auch Tim, den Straßenjungen, der anders ist als jeder Junge, den sie zuvor getroffen hat. Und der ihr die Stadt von einer ganz anderen Seite zeigt."
(Klappentext vom Oetinger Verlag)
~ ~ ~

Ein Buch, das schon vor einiger Zeit auf meine Wunschliste gewandert, gerade, als ich es fast von der Wunschliste gestrichen hätte, in meinen Besitz gekommen, doch dann ein Jahr lang auf meinem SuB liegen geblieben ist. Vielleicht hätte ich es eher lesen sollen, denn nun hatte ich beim Lesen das Gefühl, nicht mehr der Zielgruppe von "Subway Sound" zu entsprechen und wurde leider enttäuscht.

Livia, reich und aus gutem Hause, ist fasziniert von dem etwas älteren Tim, der allein auf der Straße lebt. Ihre Welt voll von schicken Luxusklamotten und frei von Geldsorgen trifft auf die fremde Welt des Lebens auf der Straße und sie wagt den Versuch, 24 Stunden lang mit Tim auf der Straße zu leben.

Die Grundidee gefällt mir sehr gut und ich war anfangs gespannt, wie Katrin Bongard diese Idee wohl umsetzen würde, wurde allerdings schnell enttäuscht. Der Roman beginnt mit Livias Einzug in Berlin und die ersten Seiten handeln davon, wie sie sich einlebt und sich in Tim verliebt. Erst etwa ab der Hälfte des Buches geht das los, was der Klappentext verspricht, nämlich Livias Selbstversuch: Leben auf der Straße.

Wie Livia sich in Tim verliebt und mit ihm einen Tag lang auf der Straße lebt, wirkte auf mich recht unrealistisch. Vor allem an dieser Stelle hat das wohl etwas mit der Zielgruppe (11-14jährige Mädchen) zutun, denn es ging mir teilweise zu schnell und war etwas zu seicht. Probleme wurden in meinen Augen zu schnell gelöst, Livia war zu sehr das wohlbehütete Mädchen, Tim der starke Held und die Liebe zwischen den beiden entwickelte sich nicht richtig, sondern ist plötzlich einfach da.
Mir ist schon bewusst, dass in einem Jugendbuch ab 11 Jahren nicht unbedingt die harte Realität dargestellt werden kann, allerdings finde ich dann das Thema für diese Zielgruppe auch einfach ungeeignet.

Livia hatte für mich keine wirkliche Persönlichkeit. Sie blickte etwas zu leichtfertig auf das Leben auf der Straße und entwickelte sich im Laufe der Handlung zwar weiter, schien mir aber trotzdem auch am Ende noch etwas naiv. Sehr gestört hat mich außerdem, wie sie immer hin- und hergerissen war. Natürlich, sie ist 14 Jahre alt und in der Pubertät, aber die Autorin hat es damit etwas übertrieben.
Tim ist der typische männliche Charakter, in den die Protagonistin sich verliebt. Er ist sanftmütig, liebenswert und stark. In meinen Augen zu perfekt und auch wenn Katrin Bongard versucht hat, ihn vielschichtiger zu gestalten, wirkte er zu eindimensional und farblos.
Die Handlungen der Nebencharaktere wirkten für mich oft nicht nachvollziehbar und die Rolle einiger, beispielsweise Livias Freundinnen, habe ich bis zum Ende nicht ganz verstanden.

"Subway Sound" ist angenehm leicht zu lesen. Der Schreibstil wirkt nicht gestelzt, ist aber auch nicht besonders gestelzt, genau so, wie es zu diesem Buch passt.


Fazit

"Subway Sound" von Katrin Bongard geht von einer guten Grundidee aus, die allerdings unrealistisch und mit eher farblosen Charakteren umgesetzt wird. Für die Zielgruppe 11-14 Jahre ist es vielleicht ein angenehmes Buch für zwischendurch, mich hat es leider enttäuscht.

Zwei Bücher würde ich dafür liegen lassen!

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2 Kommentare

  1. Das Buch hört sich eigentlich ganz gut an. Nach deiner Bewertung ist es dann wahrscheinlich aber doch nichts für mich :)

    Liebe Grüße :)
    http://www.measlychocolate.de

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    1. Ich glaube, es ist einfach wirklich eher für Jüngere geeignet...

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