Gedankenfetzen

Ein bisschen Glück an jedem Tag

Montag, April 18, 2016

Von der Sonne wachgekitzelt werden. Ein gemütliches Essen. Wiedersehen von guten, aber lange nicht mehr getroffenen Freunden. Eine Umarmung. Ein Kompliment. Ein schöner Theaterbesuch. Ein leckeres Kuchenstück am Nachmittag. Ein erreichtes Ziel. Eine gute Note. Lange Gespräche. Zeit mit der Familie. Ein faszinierendes Gewitter. Ein heißes Bad genießen und sich in einem spannenden Buch verlieren. Eine gepflückte Blume. Eine Feier. Ein Spaziergang. Die Sterne beobachten. Laut das Lieblingslied mitsingen. Die Buchmesse. Der Geburtstag. Tanzen. Jemandem eine Freude machen. Überrascht werden.

Das alles sind Glücksmomente im Leben, kleine wie große. Sei es ein festlicher Anlass, auf den wir uns schon seit Monaten freuen, das Treffen mit guten Freunden oder einfach nur eine Blume am Wegesrand. All diese Momente zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht und lassen uns spüren, wie schön das Leben ist.
Doch oft sind diese Momente schnell wieder vergessen, denn unsere Gedanken bleiben an den schwierigen Fragen, den Problemen und den trüben Tagen hängen. Wir konzentrieren uns nur auf das, was wir falsch machen und nicht auf das, was wir schon erreicht haben. Wir beachten eher die düsteren als die hellen Tage.

Vor ein paar Jahren bin ich immer wieder an dem Versuch gescheitert, regelmäßig Tagebuch zu schreiben. Ich griff immer nur dann zu meinem Tagebuch, wenn es mir nicht gut ging und mich traurige Gedanken quälten, an einem schönen Tag, an dem mich das Lebensglück ergriffen hatte, hielt ich es nicht für nötig, hineinzuschreiben. Und so las ich immer, wenn ich das Tagebuch aufschlug, nur von den Momenten, in denen ich traurig war und den Problemen, die mich bedrückten, die vielen Glücksmomente gerieten in Vergessenheit. Wenn ich im Tagebuch las, hatte ich das Gefühl niemals glücklich zu sein und so hörte ich wieder auf zu schreiben, denn ich wollte nicht immer nur von meinen schlechten Tagen lesen.

Im Oktober 2014 startete ich einen neuen Versuch - und nun wollte ich mich nicht mehr auf das Negative, sondern nur noch auf das Positive in meinem Leben konzentrieren. Ich begann, ein Glückstagebuch zu führen, in dem ich jeden Tag meine Glücksmomente in Stichpunkten festhalten konnte.


Jetzt haben wir April 2016 und das Buch ist mittlerweile voll. Ich habe längst nicht jeden Tag eingetragen, sonst wäre es wahrscheinlich schon viel eher vollgewesen, hatte sogar längere Pausen in dieser Zeit, aber insgesamt ist das Glückstagebuch eines der besten Dinge, die ich je begonnen habe. Deshalb wollte ich nun gerne euch davon berichten und euch dazu ermuntern, auch ein Glückstagebuch zu beginnen.

Ich habe das Gefühl, mir nun sehr viel deutlicher jeden Tag bewusst zu werden, was mich glücklich gemacht hat und wofür ich dankbar bin. Außerdem reflektiere ich nun jeden Abend einmal kurz meinen Tag und gehe im Kopf noch einmal durch, was passiert ist, um herauszufinden, was meine Glücksmomente waren. Und wenn ich einmal nichts finde, was ich gerne aufschreiben würde oder das Gefühl habe, mich selbst zu betrügen, wenn ich etwas aufschreibe, nur weil es mich glücklich machen sollte, nicht aber, weil es dies wirklich getan hat, dann klappe ich das Buch eben wieder zu und schreibe erst am nächsten Tag wieder. Das ist okay, denn manchmal gibt es einfach trübe Tage.

Das Glückstagebuch lässt mich wieder in alten Glücksmomenten schwelgen und mich auf die gegenwärtigen konzentrieren. Es zeigt mir, dass es immer ein Licht im Leben gibt und immer Momente, für die es sich zu leben lohnt.

Führt ihr auch ein Glückstagebuch oder konnte ich euch nun dazu ermuntern, eines zu beginnen?
Und wie hat euch diese Art von Post hier gefallen?

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10 Kommentare

  1. Liebe Chrisi,
    was für ein schöner Post mit welch schöner Message. Seit Februar schreibe ich jeden Tag in mein Tagebuch, das Gute wie das Schlechte und beschreib darin was ich heute getan habe. Mir tut es dabei aber immer auch gut die schlechteren Dinge aufzuschreiben, da sie dann einfacher zu verarbeiten sind und sie meistens gar nicht mehr so schlimm erscheinen. Aber ich werde mich jetzt bestimmt noch mehr als zuvor auf die schönen Momente achten, danke.

    Alles Liebe,
    Anaïs

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  2. Ein Glückstagebuch? Wahnsinnig tolle Idee <3 Ich habe ein Glücksglas, in das ich immer mal wieder Zettel hineinwerfe, wenn etwas wirklich tolles passiert ist. Etwas, das ich nicht vergessen möchte. Allerdings werde ich das vermutlich ändern und ein Notizbuch daraus machen, wie du. Ist einfach handlicher und kann überall mitgenommen werden :D

    Ich habe zwei Jahre fast konstant Tagebuch geschrieben, aber irgendwie hat das seinen Reiz verloren. ich weiß auch nicht ... Glücksmomente aufschreiben ist besser <3

    LG Sophia

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    1. Vielen Dank ♥
      So Glücksgläser finde ich auch toll, aber für die "größeren" Glpcksmomente habe ich einen Karton, in den ich dann auch Eintrittskarten und Ähnliches hereintun kann :)

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  3. Danke für's Bescheid sagen! :) Ich hab's leider nicht eher geschafft, was dazu zu schreiben, weil Uni wieder angefangen hat und ich seit Montag jeden Abend unterwegs war, aber ich hab mich ziemlich gefreut, als ich den Post zum ersten Mal gelesen habe.
    Eigentlich ist es fast noch schöner, wenn man (fast) jeden Tag schreibt, ich hab immer nur die Momente, die mir im Nachhinein irgendwie einfallen, die besonders schön waren ... aber eigentlich sind auch diese kleinen Dinge aus dem ersten Absatz so wunderbar und wichtig, das übersieht man so schnell. Und ich glaube, es ist echt hilfreich, wenn man jeden Abend nochmal überlegt, was für schöne Momente es eigentlich gab, auf die Dauer hat das vermutlich einen ziemlich positiven Effekt auf die eigene Sichtweise. Sollte ich vielleicht meiner Abendroutine hinzufügen.
    Auf jeden Fall viel Glück und Spaß mit dem Tagebuch, ich hoffe, das nächste füllt sich genau so schnell! :)

    Alles Liebe,
    Mara

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    1. Ich kann dir wirklich nur empfehlen, es mal auszuprobieren, denn mir tut es wirklich gut :)
      Vielen Dank ♥

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  4. Huhu meine liebe Chrisi,

    so ein absolut wundervoller Post! :)

    Ich liebe deine Beschreibungen von absoluten Glücksmomenten. Ich habe mir für 2016 vorgenommen auch ein Glückstagebuch anzulegen - und ich denke, dass werde ich in den Pfingstferien endlich in Angriff nehmen! :)

    Ganz liebe Grüße und Dir noch einen schönen Abend,
    Hannah
    <3

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    1. Vielen Dank, liebe Hannah ♥
      Das solltest du wirklich, ich wünsche dir viel Freude damit! :)

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  5. Das ist ja eine richtig tolle Idee!
    Ich hatte mit dem Tagebuchschreiben immer genau ds Problem, das du beschreibst. Ich hab eigentlich immer nur geschrieben, wenn ich mich ausheulen oder aufregen wollte. Mittlerweile schreibe ich einfach gar nicht mehr, weil ich mich nicht dazu aufraffen kann und erstmal sooo viel beim Schreiben nachzuholen hätte.
    So ein Glückstagebuch klingt wirklich nach einer tollen Idee. Bei mir ist es nämlich wirklich so, wie du sagst: dass ich mich eher auf das konzentriere, was nicht so läuft, wie es sollte, weil ich dann in Gedanken nach Lösungen suche, statt mir auch mal bewusst zu machen, was alles gut läuft.
    Auf jeden Fall danke für diesen interessanten Post und die tolle Anregung :).

    LG,
    Charlie

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    1. Vielen Dank ♥
      Es lohnt sich auf jeden Fall, das Glückstagebuch mal auszuprobieren :)

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Vielen Dank für deinen Kommentar ♥

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